Fakultät für Kulturwissenschaften
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Ethnologie

Aktuelle Projekte:

Abgeschlossene Projekte:

  • Agroforestry & Agrocentrism: Tropical land use as a test-bed for conventional concepts of human–environment relations

Prozesse der Subjektivierung und Selbst-Bildung von mit Familie geflüchteten Mädchen in Deutschland

Kurzbeschreibung:

Dieses Projekt betrachtet die Subjektivierung geflüchteter Mädchen und junger Frauen zwischen 15 und 21 Jahren, die in der (ethnologischen) Forschung unterrepräsentiert sind. In ihrem Alltag begegnen ihnen teils miteinander verknüpfte Vorstellungen sozialer Differenz wie Alter, Klasse, Geschlecht, Ethnizität bzw. Nationalität oder Religion. Damit verbunden begegnen ihnen Erwartungen, wie sie sich entsprechend dieser Zuschreibungen zu verhalten haben. Ihr individuelles Selbstverständnis wird dabei selten erfragt und berücksichtigt.

Indigeneities in the 21st century: From ‘vanishing people’ to global players in one generation

Kurzbeschreibung:

Bis in die 1960er Jahre nahm die anthropologische Forschung an, dass indigene Völker verschwanden und kurz vor dem Aussterben standen. Mittlerweile sind sie aber auf dem besten Weg, zu globalen Akteuren in einer Reihe von Interessensbereichen zu werden – vom globalen Klimawandel bis hin zum Humboldt-Forum in Berlin. Das EU-finanzierte Projekt IndiGen wird untersuchen, wie sich indigene Akteure vom „verschwindenden Volk“ zum Global Player entwickelt haben. An den disziplinären Schnittstellen von Anthropologie, Kunst, Geschichte, Philosophie und Politik wird das Projekt einen zukunftsgerichteten Beitrag zu (wieder-)aufkommenden Indigenitäten und der (Neu-)Verhandlung deren (post-)kolonialen Erbes in und mit Europa leisten. Im Fokus stehen verschränkte Indigenitäten als transregionale und transkulturelle Ausprägungen entlang der transpazifischen Schnittpunkte zwischen Nord- und Südamerika, Australien und dem Südpazifik.

Zurück nach Pakistan. Die politische Ökonomie der Emotionen in der Remigration

Kurzbeschreibung:

Die politische Diskussion über Flüchtlinge und Migration in Deutschland und gerade auch in Bayern dreht sich immer mehr um Abschiebungen. Die Abschiebung derjenigen, deren Asylantrag nicht anerkannt wurde, wird immer wieder zur Voraussetzung für das Asylrecht erklärt. Weil aus rechtlichen und praktischen Gründen aber nur wenige Abschiebungen durchgeführt werden können, versucht die Bundesregierung verstärkt, Menschen zur „freiwilligen“ Ausreise zu bewegen, indem sie ihnen einige hundert oder tausend Euro „Rückkehrprämie“ verspricht. Wenn gleichzeitig das Leben in Deutschland durch Arbeitsverbot und ständigen Druck immer schwieriger gemacht wird, ist die Grenze zwischen "freiwilliger" Rückkehr und Abschiebung fließend. Was geschieht mit den Menschen, die auf die eine oder andere Weise in ihr Herkunftsland zurückkehren?

Luft (ver-)handeln im Great Bear Rainforest. Ein CO2-Einsparungsprojekt im Spannungsfeld von Ressourcennutzung, Naturschutz und Dekolonisierung

Kurzbeschreibung:

Die Reduktion von CO2-Ausstoß in die Atmosphäre sowie dessen Speicherung gelten als vorrangige Aufgaben zur Minimierung der Erderwärmung und allen damit verbundenen Gefahren. Emissionshandel als zentrales Instrument der globalen Umweltpolitik hat sich seit der Ratifizierung des Kyoto-Protokolls 2007 (UNFCCC 1998) auf unterschiedliche Weise manifestiert und auch immer wieder modifiziert. So wurde ein lebenswichtiges „Gemeingut“ – das Recht auf Nutzung der Atmosphäre als Senke für Emissionen – zur Ware. Die handelbaren CO2-Einheiten entspringen in der Regel Einsparungs- und Speicherungsprojekten die der Atmosphäre durch Aufforstung, Waldschutz, erneuerbare Energien oder effizientere Technologien Treibhausgase entziehen und langfristig speichern. Dieses Forschungsprojekt untersucht die sich ändernden umweltbezogenen Bedeutungszuschreibungen und territorialen Referenzen indigener Gruppen im Rahmen des Great Bear Carbon Project (GBCP).

Bewahrung und Transfer des Wissens der Tibetischen Medizin

Kurzbeschreibung:

Ziele des Projekts sind: Evaluation zu Indoktrination und Missbrauch in internationalen buddhistischen Gruppen, Psychoedukation und Beratung; Textrecherchen und -übersetzung, Durchführung, Übersetzung und Interpretation von Interviews zur Tibetischen Medizin mit Schwerpunkt psychische Gesundheit und Behandlung psychischer Erkrankungen; Gegenüberstellung emischer und etischer Perspektiven in Bezug auf Buddhistische Philosophie und
Termini technici; Etablierung eines Netzwerks für Beratung und Psychotherapie.

ONLINEROL: A Study on Digital Politics, Nationalism, Diaspora, and Global Extreme Speech

Kurzbeschreibung:

Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der komplexen Beziehung zwischen Online-Medienkulturen und politischer Partizipation, sowie der Förderung von kritischer Auseinandersetzung mit politischen Auswirkungen von Digitalisierung und digitalen Medien. Die Interventionen der in diesem Projekt und dem assoziierten Programm Forschenden konzentrieren sich auf langfristige ethnographische Untersuchungen, der Betonung von historischem Bewusstsein, kollaborativen gemischten Methoden (Datenwissenschaft und qualitative Forschung), sowie politischem Engagement und multimodaler Reichweite. Das Programm beherbergt eine Reihe von Projekten, angefangen bei der ethnographischen Erforschung von Online-Kulturen in Indien und der südasiatischen Diaspora in Europa bis hin zu global vergleichenden Studien über extreme speech, künstliche Intelligenz und der Moderation von Hassrede.

Mexiko Stadt: Ethische Konjunkturen, globalisierte Umweltdiskurse und das Streben nach einer besseren Stadt (2018 - 2021)

Kurzbeschreibung:

Dieses Projekt untersucht die Wirkmacht des häufig als Imperativ formulierten Umweltschutzes im Zuge globaler Umweltdiskurse und Praktiken in Mexiko-Stadt. Als Ausgangspunkt dient ein Aktionsplan der Stadtverwaltung, genannt plan verde, der u.a. vorsieht, das urbane Radfahren zu fördern. Da sich vielfältige Kollektive für diese Praxis engagieren, wie etwa zivilgesellschaftliche Gruppen, internationale Organisation und NGOs, eignet sich das urbane Radfahren besonders gut, um ethische Aushandlungsprozesse über richtiges städtisches Umweltverhalten sowie über Vorstellungen von einer guten Stadt zu analysieren.

Wachsamkeit vermeintlicher MigrantInnen im US-mexikanischen Grenzraum

Teilprojekt B06 des Sonderforschungsbereiches 1369 - Vigilanzkulturen

Kurzbeschreibung

Dieses Projekt untersucht Konstellationen der Wachsamkeit in der Grenzstadt San Diego in Südkalifornien vor dem Hintergrund zunehmender rassistisch begründeter Übergriffe gegen MigrantInnen und Nichtweiße. Wir werden die Wachsamkeit derer analysieren, die aufgrund ihres Erscheinens oder ihres Namens als EinwanderInnen wahrgenommen werden und daher Diskriminierung zu befürchten haben. Wie reagieren diese phänotypischen „Fremden“ auf sich überschneidende staatliche Überwachung und bürgerliche Wachsamkeit? Welche Wachsamkeitspraktiken werden eingesetzt, um Rassismus zu bekämpfen, nicht aufzufallen, oder um sich von MigrantInnen abzugrenzen? Inwiefern werden Vigilanzkulturen vom Phänotyp, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, Alter und Klasse geprägt? Uns interessiert unter anderem, inwieweit Wachsamkeit bestehende Einstellungen verändert, etwa in Bezug auf Staatsbürgerschaft und Illegalität, Sozialität und Zugehörigkeit. Außerdem wollen wir die materiellen und körperlich-affektiven Dimensionen der Vigilanz und Lebensweisen an der Grenze untersuchen.