Informationen zu den Fächern
Am Department für Kulturwissenschaften und Altertumskunde sind folgende Fächer beheimatet:
Die Klassische Archäologie stützt sich auf die materielle Kultur des Klassischen Mittelmeerraums von Griechenland und Rom bis in den Orient (etwa 1000 v.Chr. bis 500 n.Chr.) und ergänzt damit aus archäologischer wie kunsthistorischer Perspektive die Klassischen Philologien (Gräzistik, Latinistik) und die Alte Geschichte.
Die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie erforscht die Kulturgeschichte des Menschen von seinem ersten Auftreten in der Altsteinzeit bis zu der Zeit, in der erstmals ausreichend schriftliche Überlieferungen zur Verfügung stehen; in Mitteleuropa ist dies das 9. Jahrhundert n. Chr., doch wird auch die Archäologie des Mittelalters vertreten.
Die Provinzialrömische Archäologie befasst sich mit der materiellen Kultur der Provinzen des lateinischsprachigen Westens des Römischen Reichs, vor allem an Rhein und Donau, aber auch jenseits des Mittelmeers in Nordafrika, je nach Region vom 2. Jh. v. Chr. bis ins 6./7. Jh. n. Chr.
Thema der Ägyptologie sind die Kulturen Ägyptens von den Anfängen der Hochkultur um 3000 v.Chr. bis zum Hellenismus (332 v.Chr.), danach in Teilbereichen bis ca. 700 n. Chr. in archäologischer wie philologischer Hinsicht mit dem Altägyptischen und dessen Nachfolgesprachen Demotisch und Koptisch.
Die Altorientalistik (Assyriologie und Hethitologie) ist die philologisch-historische Beschäftigung mit dem umfangreichen in Keilschrift überlieferten Textcorpus in den Sprachen Sumerisch und Akkadisch (Assyrisch und Babylonisch), Hethitisch, Hurritisch usw. sowie mit den entsprechenden Kulturen des Vorderen Orients, Mesopotamiens und Anatoliens (etwa 3000 v. Chr. bis 100 n. Chr.).
Das Institut für den Nahen und Mittleren Osten umfasst folgende vier Zweige: Die Arabistik bearbeitet die arabische Welt von der altarabischen Dichtung über den Koran bis zur Gegenwart, der Schwerpunkt liegt im Vorderen Orient mit Nachbargebieten. Das Türkische in seinen historischen Erscheinungsformen (Osmanisch, Türkei-Türkisch) und die Turksprachen sind Arbeitsgebiete der Turkologie. Die Iranistik untersucht Iran und Nachbargebiete, iranische Sprachen von der Antike bis zur Gegenwart und konzentriert sich dabei auf philologische, literatur- und kulturwissenschaftliche Fragestellungen. Die Judaistik an der LMU befasst sich mit den Sprachen Mittelhebräisch und Jüdisch-Aramäisch und der Literatur des rabbinischen Judentums.
Die Byzantinistik ist ein philologisch-historisches Fach, das griechische Schriftquellen (literarische Überlieferung, Epigraphik) der byzantinischen Epoche (etwa 300-1500 n.Chr.) behandelt. Die stark literaturwissenschaftlich arbeitende Neogräzistik stützt sich auf griechische Quellen nach etwa 1500, vor allem nach 1830. Die Spätantike und byzantinische Kunstgeschichte setzt sich in archäologischer wie kunsthistorischer Perspektive mit der materielle Kultur und Kunst der byzantinischen Epoche (etwa 300-1500 n.Chr.) auseinander. Diese drei Fachgebiete sind in einer Abteilung zusammengefasst.
Das Arbeitsgebiet der Vorderasiatischen Archäologie bilden die materiellen Zeugnisse des vorislamischen Nahen Ostens von der Steinzeit bis zu den Sasaniden, vom östlichen Mittelmeer bis zum Indus und von der Arabischen Halbinsel bis nach Mittelasien.
Die Empirische Kulturwissenschaft & Europäische Ethnologie ist eine Kulturwissenschaft, die kulturelle Phänomene der europäischen Gesellschaften in Geschichte und Gegenwart untersucht und sich dabei auf die Kultur des ‚Alltags’ konzentriert.
Die Interkulturelle Kommunikation (IkK) bearbeitet das kommunikative interaktive Handeln von Menschen aus verschiedenen Kulturen und die aus der kulturellen Differenz entstehenden möglichen Kommunikationsproblem.
Ethnologie ist eine sowohl beschreibende als auch vergleichende, reflexive und praktische Wissenschaft des kulturell Fremden, die heutzutage alle Formen menschlicher Lebensbewältigung, -führung und -gestaltung in den Blick nimmt.
Die Digitalen Kulturerbestudien sind eine neue akademische Disziplin, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts an der Schnittstelle von Kulturerbeforschung, Konservierungswissenschaft, Archäologie, Museologie, Informatik und Informationswissenschaft entstanden ist. Dieser innovative Bereich überschreitet die Grenzen der Disziplinen, um neue theoretische Rahmen und Methoden zu schaffen, die die Erforschung, das Verständnis und den Schutz des kulturellen Erbes verbessern und die traditionellen Prozesse der Wissensproduktion und -verbreitung in Museen und Stätten von kultureller Bedeutung verändern.